Ausbildung im Bereich Lager und Logistik? Hört sich im ersten Moment nur nach Pakete schieben an – ist aber nicht so! Es gehört sehr viel mehr dazu. Antworten auf spannende Fragen haben wir von Sebastian bekommen.
Hallo Sebastian! Schön, dass wir heute zusammen über das Thema Ausbildung und tägliches Wirken im Lager bzw. der Logistik sprechen können. Vielleicht stellst du dich zu Beginn einmal kurz vor.
„Ich bin hier der stellvertretende Bereichsleiter für diese Abteilung. Hinzukommt, dass das neue Tele Columbus Logistik-Projekt für unseren Bereich unter meiner Leitung steht. Meine Aufgaben sind umfangreich und sehr interessant.
Ich habe hier, nach meiner Ausbildung als Speditions- und Logistikkaufmann, im Schichtbereich begonnen. Nach ca. 3 Jahren wollte ich mich beruflich weiterentwickeln und trat an die entsprechenden Personen im Unternehmen heran. Das wurde sehr befürwortet und ich mache nun nebenbei meinen Logistik- und Kraftverkehrsmeister in Teilzeit.“
Was kann man sich unter dem Aufgabenspektrum Lager | Logistik bei MUGLER vorstellen?
„An sich sind es viele Teilaufgaben, die dann ein großes Ganzes bilden. Es beginnt bei der Warenannahme und –eingangskontrolle von vielen verschiedenen Lieferanten, wie zum Beispiel Paket-, Kurier-, Expresslieferanten sowie Speditionen. Einen großen Teil nehmen dabei natürlich MUGLER interne Lieferungen ein, aber auch zunehmend das neue Logistik-Projekt. Wir haben dadurch unseren Warendurchschlag enorm erhöhen können. Insgesamt lagern wir hier alles – von der kleinen Schraube über Modems bis hin zu Stahlteilen.“
Gibt es weitere essentielle Aufgaben in eurem Bereich?
„Selbstverständlich, zu den Kernaufgaben gehören zudem auch die Einlagerung der Waren, die Auslagerung und der Versand sowie die Inventur. Diese läuft bei uns im Unternehmen permanent für den Großteil unserer Artikel, das heißt im laufenden Prozess werden die Artikel gezählt, gewogen und gemessen. So wird immer der Stand überprüft und aktuell gehalten.
Außerdem gibt es in unserem Bereich –ich nenne es mal- Zusatzaufgaben. Das ist zum einen die Ausrüstung der Monteure und Inspekteure, von der Arbeitskleidung bis hin zur persönlichen Schutzausrüstung für den Steigschutz usw., welche jährlich überprüft werden muss. Zum anderen obliegt uns die gesamte Fahrzeugausstattung der Monteure und Inspekteure, diese umfasst alle Werkzeuge und Messgeräte, die sie mitführen müssen. Dazu geben wir die Erstausstattung aus und halten diese auch nach. Dieser Punkt ist ein sehr spannender, aber auch umfänglicher Aufgabenbereich, muss ich sagen. Vor allem elektronische Werkzeuge müssen hier regelmäßig einer Prüfung unterzogen werden, da wir ein zertifiziertes Unternehmen sind und uns unsere Kunden zusätzlich wiederkehrend auditieren.“
Wie sieht das in der Ausbildung aus? Wie ist der Ablauf für Azubis?
„Da unser Warenwirtschaftssystem ein gewisses technisches Verständnis sowie EDV-Kenntnisse voraussetzt, wird der Azubi natürlich in der ersten Zeit die verschiedenen Teilbereiche unserer Abteilung kennenlernen. Wie bereits erwähnt zählen dazu die Warenannahme Kleinteillager und Hauptlager –also die großen sperrigen Teile-, er wird aber auch in die Kommissionierung gehen und Artikel entsprechend der auftragsangeforderten Mengen zusammenstellen. Zusätzlich sammelt er Erfahrung auf dem Gebiet Entsorgungslogistik, da das für uns aus ökologischen Grundsätzen einen immer wichtiger werdenden Faktor darstellt. Natürlich wird dem Azubi auch die Möglichkeit geboten bei dem Thema Schutzausrüstung mitzuwirken. Grundlage ist zudem ein Staplerführerschein für die tägliche Arbeit, den wir während der Ausbildung komplett übernehmen.“
Arbeitet der Azubi Schrittweise zunehmend selbstständig und ist für gewisse Aufgaben verantwortlich?
„Ja sicher! Also unser Bereichsleiter und ich müssen uns auf jeden Mitarbeiter des Teams voll verlassen können. Wir brauchen selbstständige Arbeitskräfte, die mitdenken bzw. mitwirken und den Prozess gestalten wollen. Natürlich sollte er nach einer gewissen Zeit Aufträge eigenverantwortlich bearbeiten und Probleme lösen. Man kann sich dann dementsprechend im Rahmen der Möglichkeiten auch freientfalten, in Punkto Weiterbildung bzw. Entwicklung.
Alles in allem durchläuft der Azubi anfangs die einzelnen Teilbereiche der Abteilung, um Aufgaben und Abläufe zu verstehen und wirkt dabei auch schon unterstützend mit. Danach werden seine Fähigkeiten an der ersten Station, beispielsweise dem Wareneingang vertieft und gefestigt. Parallel dazu ist aller 2 Wochen, Berufsschule. Den Erfolg der Ausbildung bilden hier der Rahmenlehrplan und der Ausbildungsablaufplan und natürlich ein erfahrenes eingespieltes Team.“
Wie sieht es mit der Übernahme für Auszubildende aus?
„Es ist ein ganz klares Ziel Azubis zu übernehmen und langfristig zu halten. Wir investieren schließlich über die gesamte Ausbildung in diesen Mitarbeiter, indem wir ihn an unsere unternehmerischen Gepflogenheiten –wie Abläufe und Prozesse- anpassen. Ich als Ausbildungsbeauftragter achte auch sehr darauf, dass die Ausbildung vollumfänglich ist und stehe dem Azubi immer zur Seite.“
Was macht deine tägliche Arbeit in diesem Bereich so besonders?
„Was nach wie vor sehr schön ist, ist der Umgang und Zusammenhalt untereinander hier im Bereich. Wir sind ein richtig eingespieltes und humanes Team. Wir verstehen uns sehr gut und uns ist bewusst, dass wir unsere Leistung bringen müssen. Jeder hat so seine Stärken und Schwächen, aber ich denke, das große Ganze macht es dann wieder rund. Das ist ein großer Faktor, der es ermöglicht jeden Tag gern herzukommen und den Erfolg der Abteilung insgesamt voranzutreiben!“
Vielen Dank für das Gespräch und dass du dir die Zeit genommen hast uns deinen Bereich etwas näherzubringen.
Interview verfasst von Selina Schlee
Aus Gründen der Lesbarkeit wurde im Text die männliche Form gewählt, nichtsdestoweniger beziehen sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter.