Im Jahr 2000 entwickelten Forscher der MUGLER AG einen Spezialwerkstoff namens Tecryl, welcher zur Verkleidung von Antennen und Funkstandorten genutzt wird. Tecryl, den Namen hat sich die MUGLER AG im Jahr 2002 übrigens patentieren lassen, ist ein glasfaserverstärkter Kunststoff und tarnt fast alles – von der Antenne bis zur Basisstation.
Doch warum wird so eine Tarnung überhaupt benötigt?
Antennen für Mobilfunknetze sind sehr wichtig, weil es einen wachsenden Bedarf an Mobilität in der Wirtschaft, aber auch in der Bevölkerung gibt. Und in Städten, in denen die Gebäude die Funkwellen absorbieren, ableiten oder verzerren, braucht es umso mehr um das Problem auszugleichen. Das Resultat: Unästhetische Antennenwälder.
Außerdem gibt es noch eine zweite Notwendigkeit für unauffällige Tarnungen: und zwar das Denkmalschutzgesetz. Was würde passieren, wenn auf jedem zweiten Kirchendach eine Antenne zu sehen wäre? Zweifellos würden die Denkmäler einen Teil ihres historischen Wertes verlieren.
Um dieses Problem aus der Welt zu schaffen, wurde im Laufe einer intensiven Forschung, mit vielen Simulationen und Messungen, Tecryl entwickelt. Dabei wurden viele Anforderungen gestellt, die man in vier Bereiche aufteilen kann. Zunächst gab es die physikalischen und funktechnischen sowie mechanischen und konstruktiven Anforderungen, bei denen ein großer Teil der technischen Eigenschaften (z.B. Frequenzdurchdringung, Wärmedehnung und Nachbildungsmöglichkeiten) getestet wurde. Außerdem wurden verschiedene Umwelteigenschaften, wie beispielsweise die kostengünstige Recyclefähigkeit und fertigungstechnische Eigenschaften, angefordert.
Heraus kam ein Material, dass wie fast alles aussehen kann! Tatsächlich können die Form und Farbe, aber auch die Struktur des Stückes, verändert werden. Damit besteht die Möglichkeit, es auf eine sehr unauffällige Weise in die Landschaft oder auch die Stadt zu integrieren. Dazu kann es außerdem elektromagnetisch an den Frequenzbereich der jeweiligen Antenne angepasst werden, sodass die Funkwellen nicht eingeschränkt werden.
Aber nicht nur die Verarbeitungsmöglichkeiten sind von großer Bedeutung, auch die Verwertung ist vor allem umweltfreundlich. Zum einen kann Tecryl zu Pulver gemahlen werden, welches wiederum als Füllstoff für Asphalt oder als Verstärkung in anderen Kunststoffen dienen kann. Eine andere Möglichkeit wäre das Tecryl zu verbrennen.
Dabei wird Energie gewonnen und die verbleibende Asche wird über Reinigungsanlagen von Schadstoffen befreit, bevor sie auf Hausmülldeponien entsorgt werden kann. Die dritte Variante ist die Wiederverwendung, denn die Auf- oder Umarbeitung ist in sehr vielen Fällen möglich. Die letzte Möglichkeit ist die Deponierung als Gewerbeabfall, da das ausgehärtete Material grundwasserneutral ist und damit ohne Nachweis entsorgt werden kann.
Aufgrund der betriebsinternen Entwicklung und die nahtlose Verbindung von Funktion und Design, kann die MUGLER AG stolz auf ihr Tecryl sein – und ist es auch. Denn ihr Produkt ist nicht nur gefragt sondern auch umweltschonend nach dem Motto „Start the green way“!
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Beitrag verfasst von Lena Grunert