Hallo – ich heiße Christian und bin seit 2013 bei der MUGLER AG. Dort wird mir der praktische Teil meines dualen Studiums der Wirtschaftsinformatik vermittelt. Die Ausbildung erfolgt in Kooperation mit der Berufsakademie in Glauchau.
In der Wirtschaftsinformatik bekommt man die nötigen informatischen Grundlagen und Methoden vermittelt, um erfolgreich an IT Projekten (mit)arbeiten zu können. Zusätzlich erhält man einen gewissen Einblick in die wirtschaftlichen Seiten eines Unternehmens. Dies ermöglicht einem die kompletten wirtschaftlichen und organisatorischen Aufgaben eines Unternehmens mit entsprechender IT zu unterstützen.
In meinen Praxisphasen bei der MUGLER AG bekam ich viele interessante Aufgaben, welche es selbstständig oder auch im Team zu lösen galt. Besonders spannend fand ich zum Beispiel ein Projekt im Bereich der Funk-Kommunikation zwischen Verkehrsteilnehmern. Die als Car2Car Communication bezeichnete Technik ist ein Themengebiet, welches sich noch in der Entwicklung befindet, aber dem viel Potential für die Zukunft zugeschrieben wird. Durch den automatisierten Austausch von Informationen per Funk, soll der Verkehr auf den Straßen für alle Teilnehmer sicherer und effizienter gestaltet werden.
Ich hatte die Chance in einem großen Verbundprojekt mit vielen verschiedenen Partnern zusammenarbeiten zu können. Dabei ging es darum, in einem Feldversuch ein Auto autonom über eine Ampelkreuzung fahren zu lassen und diesen Vorgang mit Hilfe der Car2Car Communication zu unterstützen. Die Aufgabe der MUGLER AG war es, die Ampelkreuzung „Fritz-Löffler-Platz“ in Dresden mit entsprechender Funk-Technologie auszustatten. Dies bedeutete konkret, dass eine Funk-Kommunikationseinheit benötigt wurde, welche dem Fahrzeug Informationen über die Beschaffenheit der Kreuzung sowie über den aktuellen Zustand der Lichtsignalanlagen (Ampeln) gibt.
Es war meine spezielle Aufgabe, die Software für die Kommunikationseinheit zu schreiben. Um das Fahrzeug mit genügend Informationen zu versorgen, mussten Informationen über die geografische Beschaffenheit der Straßen und Fahrspuren eingepflegt werden. Dafür wurde von einem Projektpartner die Kreuzung vermessen und mir die entsprechenden Daten zur Verfügung gestellt. Dies ist wichtig, damit das Fahrzeug anhand dieser Daten und der aktuellen Position entscheiden kann, auf welcher Fahrspur er sich befindet, welche Ampel für diese Fahrspur gültig ist und welche Fahrmanöver hier erlaubt sind.
Als nächstes galt es eine Verbindung zu der Steuereinheit der Ampelanlage aufzubauen, um dort fortlaufend den Zustand der Ampeln zu erfahren und aktuell zu halten. Von einem weiteren Projektpartner, welcher die Ampelanlage betreibt, erhielt ich ein spezielles Protokoll, das zur Kommunikation mit der Lichtsignalanlage diente. Anschließend habe ich die Informationen der Ampel und des geografischen Aufbaus der Kreuzung zusammengefügt, in ein korrektes Format gebracht und die Nachrichten intervallartig über den korrekten Funkstandard versendet.
Am 19. April 2016 fand dann der Feldtest mit allen Partnern zusammen auf der Kreuzung in Dresden statt. Nach einigen kleinen Anpassungen funktionierte die Kommunikation mit der Ampel und dem autonomen Fahrzeug, welches von einem anderen Projektpartner gestellt wurde, problemlos. Somit konnte das Auto wiederholte Male autonom die Kreuzung im Straßenverkehr überqueren und hat dabei alle Verkehrsregeln beachtet. Wir sammelten dabei noch Daten über die Funkverbindung und Qualität, welche anschließend ausgewertet wurden.
Die Arbeit in diesem Projekt hat mir viel Spaß gemacht, denn ich konnte viele neue Erfahrungen in der Programmierung sammeln und den Umgang mit dieser neuen Technologie erlernen.
Christian Helbig | BA-Student Wirtschaftsinformatik